Was wir als ’schön‘ empfinden

Salbeiblüte

Sehgewohnheit oder Ästhetik?

Wissenschaftlich gesichert ist heute, dass wir Menschen bereits vor der Geburt hören und schon in der pränatalen Lebensphase durch Wahrnehmung von strukturierten Schallwellen, also durch das, was wir als ‘Musik‘ bezeichnen, nicht nur für den Rest unseres Lebens geprägt und damit in unserer weiteren Entwicklung beeinflusst werden, sondern auf diese akustischen Impulse von außen elementar angewiesen sind!
Gilt das auch für unsere Lichtwahrnehmung?
Gegenständliches Sehen ist dem menschlichen Fötus nach aktuellem Erkenntnisstand zwar (noch?) nicht möglich. Allerdings wissen wir, dass wir nicht nur ’mit den Augen sehen‘, sondern unser ganzer Körper Licht als physikalisches Phänomen wahrnimmt und sogar essentiell darauf angewiesen ist, wenigstens zeitweise nicht nur einer Wärmebestrahlung, sondern Licht ausgesetzt zu sein.

Aus eigener Erfahrung wissen alle Menschen, dass Licht sogar schmerzhaft sein kann, wenn wir nach längerem Aufenthalt im Dunkel plötzlich grellem Licht ausgesetzt werden.

Wann und wie also beginnt im Menschwerdungsprozess überhaupt eine ’optische Wahrnehmung‘ und wann und durch welche Einflüsse ist die Hirnentwicklung so weit fortgeschritten, dass es uns möglich ist, optische Eindrücke mit (ertasteter?) Gegenständlichkeit abzugleichen und zueinander in eine Beziehung zu setzen, die wir als (oberflächliche) ‘Realität‘ zu interpretieren vermögen?

… und ab wann und warum beginnen wir unsere optischen Eindrücke zu werten, etwas als ‘schön‘ und manches als ’abstoßend‘ zu betrachten?

Natur und ’Free Flow‘ der Gedanken

Je länger wir uns als ’moderne‘/ ’zivilisierte‘ Menschen im urbanen Kontext bewegen, desto stärker wird in uns der Wunsch nach ’Natur‘ – wir brauchen ’Urlaub‘.  Der Mensch ist als ’Säugetier’ ebenso Teil der Natur, wie er auf sie angewiesen ist.

Kinder tun es intuitiv und gerne (und manche Erwachsene auch), liegen in Frühlings- oder Sommerwiesen, sehen dem Ziehen der Wolken zu und ‘sehen‘ darin Fabelwesen oder sonstige Phantasiegebilde die möglicherweise ’nur‘ Projektionen unbewusster innerer Prozesse sind.  Neuerdings kultivieren wir das ’Waldbaden‘.

Intuition, Konkretion, Interpretation und Symbolik

Aus so einer Situation heraus entstand in mir (wieder einmal) der Impuls, durchaus absichtsvoll gestaltet ’Natur‘ fotografisch abzubilden. Durch meine Wahl von Objekt, Zeit und Raum habe ich die Situation zu etwas ’Besonderem‘ gemacht mit der Absicht, ein Darpanagram daraus zu erschaffen.

Zu der dem Ausgangsbild innewohnenden Symbolik kommt im Darpanagram noch die Mehr-/Vielschichtigkeit von Transparenz und Undurchdringlichkeit, die Detailgetreue Wiedergabe und das Mysthisch-Unscharfe, die neuen Bezüge sich rhythmisch wiederholender Elemente zueinander und die graphischen Verknüpfungen zur Numerologie hinzu.


Kommentare

2 Antworten zu „Was wir als ’schön‘ empfinden“

  1. Avatar von Heinz Froelian
    Heinz Froelian

    Salbeiblüten mit anderen Augen sehen und betrachten. Gefällt mir von der Idee und Umsetzung sehr ❤️

    1. Avatar von Madhukar
      Madhukar

      Lieber Heinz,
      danke für Deinen wohlwollenden Kommentar!

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