Holz ist ein ganz besonderer Stoff … *

verwittertes Holz

Holz als ’Element‘

Holz ist wahrscheinlich der älteste, vielseitigste und natürlichste Werkstoff den die Menschheit kennt und vermutlich auch einer der wenigen, die zu 100 % in einer biologischen Kreislaufwirtschaft zirkulieren können. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Holz für die Menschen seit jeher etwas ’Magisches‘ verkörpert. Aufgrund der qualitativ höchst unterschiedlichen Ausprägungen ist Holz in nahezu allen Kulturtechniken vom Hausbau über Kleidung, Essenzubereitung und Wärmeversorgung bis hin zur Waffen- ebenso wie zur Schmuckherstellung einsetzbar.

In europäischen Kulturkreisen hat man bis ins Mittelalter oft Holz als einen der besonderen Grundstoffe der Erde angesehen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin und den damit verknüpften philosophischen Denkschulen wird Holz als eines der 5 ’Elemente‘ beschrieben. Im westlichen Denken sollte dieser Begriff eher durch ’Wandlungsphasen‘ ersetzt werden, um Missverständnisse mit dem, was wir (wissenschaftlich) mit dem Begriff der ’Elemente‘ belegen, zu vermeiden.

Um die Verwirrung komplett zu machen sei hier noch die Frage aufgewor-fen: ist Holz in unserer dualen/bipolaren Welt dem Prinzip Yin (weiblich) oder dem Yang (männlich) zuzuordnen?

Holz als ’Opfer‘ des Marketings

„Holz ist wunderbar“.  Dieser Webeslogan begegnete mir vor rund fünfzig Jahren in mehreren Regionen Deutschlands, in denen die Holzgewinnung und  -verarbeitung ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor war. Seitdem haben sowohl die Wälder als ’Holzquelle‘ als auch das meist mittelständische Gewerbe der Holzverarbeitung einen sehr schmerzlichen Strukturwandel durchlebt.
Heute erinnere ich, dass mein Ursprungsbild zu dem hier vorliegenden Darpanagram zu dieser Zeit schon als ’verschollen‘ in den Tiefen meines (noch gänzlich analogen) Fotoarchivs verschwunden und vergessen war. Nach seiner ‘Wiederentdeckung‘ im vergangenen Jahr habe ich rekonstruiert, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um meine älteste (erhaltene) und vermutlich erste ‘Strukturstudie‘ als junger Amateurfotograf handelt.

Holz – Yin oder Yang?

All diese und noch mehr Gedanken produzierte mein Kopf in Sekunden-bruchteilen währen der ’Exhumierung‘ und Digitalisierung  des analogen Schwarzweissnegativs und ’zwang‘ mich geradezu, daraus ein Darpanagram zu entwickeln.

Während der Arbeit stieg in mir die Frage auf  – Holz, Yin oder Yang? – und fand spontan keine schlüssige Antwort. Nach Recherchen und einem klärenden Gespräch mit einer mir vertrauenswürdigen, einschlägig ausgebildeten Fachfrau weiß ich: TCM und fernöstliche Philosophie sind nicht so einfach, wie wir sie gerne hätten: Je nach Kontext, und Alter des (noch) wachsenden oder (schon) verarbeiteten Holzes müssen vornehmlich seine Yin- oder seine Yang-Qualitäten betrachtet werden. Darin liegt auch der Grund, warum in meinem Darpanagram  wiederholt sowohl das ‘aufsteigende‘ (Yang) als auch das ’absteigende‘ (Yin) Dreieck als Symbol zu finden und eingefügt ist.

*frei nach Mephisto in Goethes ’Faust


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