Der Kreis als ’perfekte‘ Form

Bootsfahrt bei Nacht

Mit einer konventionellen Spiegelreflexkamera kontrolliert Bilder bei Langzeitbelichtung bewegter Objekte herzustellen ist ohne Hilfsmittel häufig nicht möglich. Der optische Lichtstrahlengang durch den Sucher ist durch den hochgeklappten Spiegel blockiert, um den lichtempfindlichen Film oder den digitalen Sensor zu erreichen. Sucherkameras oder ‘zweiäugige‘ Spiegelreflexkameras oder solche (seltenen Exemplare), die über einen semipermeablen Spiegel oder  ein halbdurchlässiges Umlenkprisma verfügen wären für solche ’Spezialaufgaben‘ die bessere Lösung. Dank digitaler Speichertechniken sind die Betriebskosten für nicht verwertbare Aufnahmen so weit gesunken, dass das wirtschaftliche Risiko für ’Ausschuss‘ meist verkraftbar bleibt. So ist dieses Ausgangsmotiv als Einziges aus einer Vielzahl von Aufnahmen, die ich experimentell während einer aus technischen Gründen verspäteten Fahrt auf dem Fluss mit einem mittelstarken Weitwinkelobjektiv machen konnte, übrig geblieben.

Die geometrische Form des Kreises ist eine der ältesten und sehr leicht mathematisch zu definieren. Als Symbol allerdings ist der Kreis mindestens ebenso vielschichtig wie fast alle geometrischen Grundfiguren. Je nach Kontext oder Interpretationsmöglichkeit kann er für das ‘Nichts‘, die ’Leere‘, das ’Mysterium‘, das ’Unerklärliche‘ den ’Ursprung‘, aber auch für das ’Allumfassende‘, das ’Göttliche‘, das ’All-Eins-Sein‘, das ’Absolute‘, das ’Perfekte‘ stehen.

Nicht zufällig wählte schon vor über 3.000 Jahren der ägyptische Pharao Amenophis IV., besser bekannt unter dem Namen ’Echnaton‘, den Kreis bzw. die Sonnenscheibe als dominantes Symbol für eine der ersten uns heute bekannten monotheistischen Kulte. Davor nahm der Kreis schon als Symbol für das Auge des Horus eine wichtige religiöse Bedeutung in Ägypten ein.

Nicht zufällig finden sich in meinem Darpanagram neben der Kreisform die Zahlen 4 und 8 wiederholt wieder. In vielen, ebenso östlichen wie vorchristlichen und christlich-europäischen Kulten und Kulturen ist die Acht ein sehr starkes Symbol für doppelt 4 (2 mal die 4 = 8= doppeltes Glück). Als liegende Form gilt heute die 8 als Symbol für die ‘Unendlichkeit‘, aber auch für den Übergang, den Neubeginn und den stetigen Wandel. Darin ist auch der Grund zu finden, dass mit dem christlichen Taufritual seit alters her die achteckige Form des Taufbeckens verbunden ist. Den Farbkontrast habe ich als im Farbenkreis sich gegenüberliegende, maximal spannungsreiche Symbolik für das ’Alles Einschließende‘ bewusst herausgearbeitet.
Auf die scheinbar auch in dem Darpanagram enthaltenen Zahlen 3 und 5 und deren symbolischen Gehalt gehe ich an anderer Stelle ein.
Hier beschränke ich mich auf den Hinweis, sehr genau hinzusehen und zu überprüfen, wie viele Ecken in den einzelnen geometrischen Figuren Du tatsächlich siehst.


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