Wahrnehmungspsychologie in der Fotografie – B. Das Sehen

Dreifaltigkeitskirche, "Wotrubakirche", Wien 23

Das Sehen gilt heute als das wichtigste Sinnesorgan des Menschen. Zwischen 70 und 80 Prozent aller Umweltinformationen nehmen wir nach heutigem Erkenntnisstand über unsere Augen auf.

Die schematische Darstellung, wie unser optischer Sinnesapparat funktioniert, setze ich hier als bekannt voraus und ist im Bedarfsfall über zahlreiche leicht zugängliche Informationsquellen nachzulesen. Das Phänomen der Reizverarbeitung im menschlichen Gehirn ist in seinen Details bis heute Gegenstand neurowissenschftlicher und psychologischer Forschung.[3][4]

Auch wenn wir bis heute dieses höchst komplizierte und komplexe Phänomen des menschlichen Sehens noch nicht in allen Einzelheiten durchschauen und verstehen können, lassen sich doch empirisch fundierte Aussagen dazu formulieren. Fast jeder von uns  weiß, meist aus eigener alltäglicher Erfahrung, dass in der Komplexität dieses Sinnesapparats auch die Ursache für so manche Störungen oder Fehlleistungen, wie beispielsweise den sogenannten optischen Täuschungen, begründet liegt.

Dabei handelt es sich zumeist um physikalisch, physiologisch oder psychologisch erklärbare Vorgänge, die in der Literatur hinreichend beschrieben sind und sich bildende Künstler immer wieder in ihren Kunstwerken zunutze gemacht haben, um den Betrachtern ihre Seh-gewohnheiten infragestellen zu lassen.


[3] Singer, Wolf (1997): Der Beobachter im Gehirn, in: Meier/Ploog (Hg.) (1997): Der Mensch und sein Gehirn, S. 35-65

[4] www.dasGehirn.info – Offizielles Organ des NWG, German Neuroscience Society


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