Als ich vor vielen, vielen Jahren zu fotografieren begann war selbst die High-End-Fotografie analog und ich konnte und wollte mir als Student keine teuren Farbfilme leisten. Die bewusste ’Beschränkung‘ auf Schwarzweißfotografie, die ich in all ihren Entstehungsstufen selbst ver- und bearbeiten konnte hat mich in meiner Herangehensweise an fotografische Themen und Herausforderungen geprägt und beeinflusst mich bis heute.
An touristischen ’Hotspots‘ bin ich sehr daran interessiert, Menschenansammlungen möglichst aus dem Weg zu gehen, mich quasi antizyklisch zu verhalten, um mich so gut es geht auf meine selbst gewählte Aufgabe konzentrieren zu können.
Berühmte Sehenswürdigkeiten werden heutzutage vorzugsweise als Hintergrund für ‘Selfies‘ massenhaft abgelichtet. Wenn ich überhaupt an solchen Plätzen anzutreffen bin, dann eher in den weitgehend stillen Winkeln, die oft nur wenige Schritte vom großen Rummel entfernt liegen und wo ich meine unbeachteten ‘Schätze‘ zu finden pflege.
So auch in Buchara, einer der überwältigenden Kulturmetropolen Zentralasiens, die so reich und voll an Kunstschätzen ist, dass sie das ganze Jahr über buchstäblich ein Magnet für Reisende aus aller Herren Länder ist. Hier entdeckte ich diesen eigentlich unspektakulären Erker, der mich in seinem vergleichsweise minimalistischen Dekor an ein Ausstellungsobjekt erinnerte, das ich wenige Wochen zuvor in einem Museum in Deutschland gesehen hatte. Gefaltete weiße Papierbögen waren so ohne Rahmen an der weißen Wand des Raumes installiert, dass sie ihre kompositorische Wirkung einzig aus dem sich den Tag über ständig verändernden Schattenwurf des einfallenden Tageslichts quasi ’von selbst‘ hervorbrachten.
Die subtile ’Farbigkeit‘ der ursprünglichen Aufnahme habe ich während der Gestaltung des Darpanagrams so weit angehoben, dass ich die beiden komplementären und weitgehend gesättigten Hintergrundfarben dazu in eine spannungsreiche Beziehung setzen konnte …
Die subtile ’Farbigkeit‘ der ursprünglichen Aufnahme habe ich während der Gestaltung des Darpanagrams so weit angehoben, dass ich die beiden komplementären und weitgehend gesättigten Hintergrundfarben dazu in eine spannungsreiche Beziehung setzen konnte.
Die dominante Grundform des nach oben zeigenden Dreiecks entsteht hier absichtsvoll aus der Wahl des Segmentwinkels, der das Ausgangselement für das Darpanagram bestimmt und eigentlich ein Sechseck erwarten ließe.
In der Numerologie steht die Drei für Erfolg, Glück, und Vitalität. Wir kennen sie aus der (göttlichen) Trinität und der Dialektik als These-Antithese-Synthese. In der geometrischen Symbolik steht sie für das männliche Prinzip in einer bipolaren Welt, die in ihrer vitalen Kraft der Kreativität über den einfassenden Kreis als Ordnungselement hinausweist.
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