Ein Komplex der Superlativen

Bay Sands Hotellobby

Singapur

Der heutige Stadtstaat war bis nach dem 2.Weltkrieg britische Kronkolonie (ähnlich wie Honkong), die Staatsgründung erfolgte formal 1959. 1965 erlangte Singapur seine Unabhängigkeit vom nördlich angrenzenden Malaysia. Nach kurzen, wirtschaftlichen ’Startschwierigkeiten‘ zählt heute Singapur zu den am dichtesten bevölkerten und materiell reichsten Staaten weltweit. Der zweitwichtigste Finanzplatz ganz  Asiens und ein höchst bedeutsames Drehkreuz der internationalen Logistik ist ohne Hinterland und nennenswerte Bodenschätze. Neben vielen anderen Superlativen, die man für Singapur aufzählen könnte, gilt es als die Stadt mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten.

Als ich mich für wenige Tage auf der Durchreise in Singapur aufhielt, war das ’Marina Bay Sands Resort‘ gerade knapp drei Jahre vorher vollständig in Betrieb genommen worden und stellte auch architektonisch in vielerlei Hinsicht eine Sensation dar, dessen Besichtigung ein unvermeidbares ’Muss‘ war.

Weltweit einzigartige optische Eindrücke

Durch einen persönlichen Kontakt erhielt ich Zugang zu dem Hotelkomplex und konnte unbehelligt nicht nur zahlreiche Fotos im Inneren machen sondern sogar an der Bar im Dachgarten während eines heftigen tropischen Gewittersturms eine kurze Kaffeepause genießen.

Trotz großer geschmacklicher und sonstiger persönlicher Vorbehalte gegen  die Gigantomanie der Anlage insgesamt, konnte ich mich einer gewissen Faszination,  hauptsächlich wegen unbestreitbar weltweit einzigartiger optischer Eindrücke und überraschender Perspektiven, nicht entziehen.

Entwicklung durch Erfahrung

Bei der Auswertung der vielen Fotos am heimischen Arbeits-PC blieben  – für mich selbst überraschend –  nur wenige Aufnahmen übrig, die mich damals in meiner Anfangsphase spontan reizten, daraus ein Darpanagram zu versuchen. Dieses ausgewählte Bild drängte sich mir, wegen seiner stak betonten Zentralperspektive und seines ziemlich monochromen Grundtons, bei Durchsicht des Archivs immer wieder auf. Dennoch musste ich mehrere Versuche unternehmen, die mich allesamt zu keinem befriedigenden Ergebnis führten und deshalb von mir immer wieder zur Seite gelegt wurden. Erst nach mehreren Jahren Erfahrung und persönlicher Entwicklung fand ich in der Kombination von Teilbildern in der ’farblichen Spiegelung‘ eine Formulierung meiner Bildsprache, die meinem Ausdruckswunsch entsprach.

Durch Surrealismus zum Lösungsansatz?

Vielleicht nicht zufälligerweise fand ich diesen Weg, nachdem ich mich ziemlich eingehend und intensiv mit den Ideen des surrealistischen Manifests  von A. Breton und dessen vielfältiger Auswirkungen auf die Kunst des frühen 20. Jahrhunderts beschäftigt hatte.


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