Istanbul
Als ’Grenzstadt‘ und gleichzeitig ‘Brückenkopf‘ zwischen Europa und Asien war das alte Konstantinopel und ist das heutige Istanbul nicht nur eine sehr alte und im Verlauf seiner bewegten Geschichte immer wieder umkämpfte Stadt, sondern auch unter verschiedenen Einflüssen immer wieder kulturelles Zentrum und damit heute so reich an Kulturgütern wie kaum eine andere Stadt. All dieser Umstände wegen und auch wegen ihrer einmaligen geo- und topografischen Lage zählt diese Metropole zu den Orten, die man nicht nur unbedingt gesehen, sondern vor allem erlebt haben sollte. Mit ihrer schwer fassbaren Fülle an einmaligen, historischen und modernen architektonisch bemerkenswerten Gebäuden, schier unglaublichen Kunstschätzen und dem nie zur Ruhe kommenden Treiben der vielen Millionen Menschen unterschiedlichster Herkunft, Gewohnheiten und Traditionen ist sie Moloch und Faszination zugleich.
Erkundungsstrategie
Obwohl ich mehr als eine Woche für das Entdecken und Erkunden dieser Stadt eingeplant hatte und mich vergleichsweise gut vorbereitet fand, reichte die Zeit bei weitem nicht, um mir wenigstens einen groben Überblick und oberflächliche Orientierung zu verschaffen. Dabei ziehe ich es besonders an solchen touristischen Hotspots vor, mich so weit es die räumlichen Distanzen vertretbar erscheinen lassen, zu Fuß fortzubewegen, um nicht nur ‘Sehenswürdigkeiten-Hopping‘ zu betreiben, sondern möglichst viel Alltag der einheimischen Menschen und ’unwichtige‘ Details und ’Nebensächlichkeiten‘ mit zu erfassen.
Topkapi, ein ‘Eindrücke-Tsunami‘
Der weltberühmte Gebäude- und Gartenkomplex des Topkapi-Palasts gehört natürlich nicht nur bei einem ersten Istanbulbesuch zum unbedingten ‘Pflichtprogramm‘, denn mit nur einer Besichtigung ist es völlig unmöglich auch nur annähernd alles ’Sehenswerte‘ tatsächlich aufzunehmen. Einen ganzen Tag hatte ich allein dafür reserviert und bei diesem ’Eindrücke-Tsunami‘ und der unermesslichen Zahl an Besuchern muss ich immer wieder Pausen einlegen und möglichst ruhige Bereiche suchen, um diesen überwältigenden Ansturm an Eindrücken verkraften und verarbeiten zu können.
Bei einer dieser Pausen im schattigen Bereich eines weit überkragenden Pavillondaches fiel mir bei einem Blick nach oben diese außergewöhnliche Holzkonstruktion und Bemalung auf. Sofort war ich begeistert von der offensichtlichen Detailverliebtheit des Baumeisters, der überzeugenden Sensibilität für das Zusammenspiel von Konstruktion, Struktur und Farbgebung.
Weniger ist mehr …
Beim Aufbau des Darpanagrams aus diesem Motiv führte erst die Reduktion auf ein möglichst einfaches Spiegelungskonzept in Kombination mit großen Formenähnlichkeiten und der Darstellung als Farbnegativ (also einer ’Spiegelung im Farbkreis‘) zum gewünschten Ergebnis.
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