Ein immer wiederkehrendes Thema
„Rose is a rose, is a rose …“ wurde von Gertrude Stein absichtsvoll zweideutig so formuliert und verfasst und nicht, wie häufig fälschlicherweise zitiert „A rose is a rose …“
Nicht nur in den bildschaffenden Künsten war und ist die Wiederholung, die Spiegelung, immer wieder Thema und Ausdrucksmittel zugleich.
Die Rose als vielschichtiges Symbol
Eine Rose als Symbol der Schönheit und der in jedem lebendigen Prozess ihr immer gleichzeitig auch (schon) innewohnende Verfall als Symbol der Vergänglichkeit und des Neubeginns war mir in dieser Rosenblüte, die sichtbar schon am Kipppunkt ihrer Pracht steht, willkommene Vorlage für meine Ursprungsfotografie.
An anderer Stelle habe ich es so formuliert: „Jeder Mensch bewegt sich in s-/einem Raum-Zeit-Kontinuum, das er zeitlebens nicht verlassen kann. …“
Farben als Symbole von Lebensphasen
Alles Lebendige ist unweigerlich und unabänderbar und unaufhaltsam dem Prozess des Werdens und Erblühens, des Reifens und Absterbens unterworfen. Es gibt kein (individuelles) ewiges Leben in dieser Welt und doch ist, selbst wenn sich der Mensch auf unserem Planet bald selbst physisch ausgerottet haben mag, das Leben ewig in der Welt.
Für jeden Lebensabschnitt stehen symbolisch uns auch Farben als Ausdrucksmittel zur Verfügung. Weiß steht für das Reine, das Frische, Neue, ‘Jungfräuliche‘, Unberührte. Gelbe Farbtöne und alle Übergänge zu Rot vermitteln Wärme, Behaglichkeit, Vertrautheit und Zuversicht (manchmal auch das Gegenteil bis hin zu Eifersucht und Giftigkeit). Rot assoziieren wir meist mit Vitalität, Kraft und Aktion. Brauntöne verbinden wir mit Erdverbundenheit, Pragmatismus, Reife, aber auch mit Vergänglichkeit und Fäulnis. Bei Schwarz denken wir an Absterben, an Tod, an das große ‘Nichts‘, das uns Angst macht, weil wir es nicht verstehen können.
Symbole in der Spiritualität
Die in vielen spirituellen/philosophischen Gedankensystemen zu findende Idee des Kreislaufs des Lebens mit dem Ziel, dieses ’Samsara‘ zu überwinden und dem ins ’Nirvana‘ (Erlösung) führenden Prozess des ‘Ablösens‘ von den drei Triebkräften (Gier, Hass und Verblendung) legte für mich eine Darstellung im (regelmäßigen) Viereck in Verbindung mit einer Kreisdarstellung und einer achtfachen (die liegende 8 steht als Symbol für Unendlichkeit) Wiederholung/Spiegelung nahe.
Die von mir in das zweidimensionale Bild eingebaute ’Scheinplastizität‘ steht für ‘Illusion‘, Selbst-/Täuschung ebenso wie für Einbildungskraft, Gestaltungs-willen und Kreativität.
Lässt sich die Betrachterin/der Betrachter über einen längeren Zeitraum auf ein entspannt-konzentriertes Verweilen vor nur diesem Bild ein, beginnt es zu ‘pulsieren‘ – Einbildung oder Wirklichkeit … ?
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