… verlorene Kindheit
Nahezu jede/r kennt es und verbindet damit meist angenehme aber immer auch ganz persönliche Erinnerungen. Als Kind oder Jugendliche/r fern aller Verpflichtungen, Verantwortlichkeiten oder Termine an einem warmen Sommertag in einer Wiese liegen, den weißen Wolken am blauen Himmel gedankenverloren zusehen und mit deren langsamen Bewegungen der eigenen Phantasie freien Lauf lassen. Die meisten von uns haben das im Laufe ihres ’Erwachsen-Werdens‘ verlernt und die Lust dieses ’Träumens‘ irgendwann vergessen.
Ein vielschichtiges Symbol
Vor vielen Jahrzehnten schrieb ein deutschstämmiger buddhistischer Mönch (Ernst Lothar Hoffmann) namens (Lama) Anagarika Govinda im vorchinesischen Tibet sein Tagebuch, das unter dem Titel „Der Weg der weißen Wolke“ später publiziert wurde. Der Titel steht symbolisch für die Erkenntnisse Govindas, der den Weg der buddhistischen Nichtanhaftung gegangen ist. Gemeint ist damit das Sinnbild, keinerlei Wertungen mit den Dingen des Lebens zu verbinden. Die Welt wie man sie erlebt so hinzunehmen wie sie ist, ohne Widerstand, ohne positive oder negative Gedanken. Nichts zu erstreben und nichts vorsätzlich zu vermeiden, keine Besitztümer anzustreben und sich ganz der göttlichen Fürsorge anzuvertrauen. Dasselbe soll laut Bibel Christus mit dem Satz gefordert haben „Ihr müsst werden wie die Kinder“.
Die weiße Wolke entsteht (scheinbar) aus dem Nichts, treibt widerstandslos über den blauen Himmel, nimmt jede erdenkliche Form an ohne ein Ziel zu haben bis sie sich, ohne eine Spur zu hinterlassen, auflöst…
Das ist keine Aufforderung faul zu sein! Es geht um die Geisteshaltung, die innere Einstellung zum Leben. Der Weg der weißen Wolke als Symbol ist das (radikale) Gegenteil zu Gier in jeder Form. Materieller Besitz, emotionale Anhaftung sind (süße) Gifte, die der wahren Freiheit der Seele entgegenstehen.
Kunst gibt keine Antworten, Kunst stellt Fragen …
Ebenso naheliegend wie konsequent schien es mir, dieses Symbol als konkretes Bild aufzugreifen und damit genau das zu tun, was Kinder tun, wenn sie den Wolken zusehen, wie sie über den Himmel ziehen.
Die weiße Wolke als Symbol dafür, dass sich die Form verändert, je nach dem, mit welcher Erwartungshaltung und aus welcher Perspektive wir auf die Dinge des Lebens schauen.
Wenn man das als ’göttliches Ideal‘ postuliert und die ’weiße Wolke‘ als konkretes Bild zum Ausgangspunkt der Gestaltung wählt, kann das unter numerologischen Gesichtspunkten konsequenter Weise nur zu der Entscheidung führen, von der Zahl 4 als Grundmuster und seiner Verdoppelung für ein Darpanagram auszugehen.
Die 4 steht – zumindest im europäischen Kulturkontext – für Ganzheit und Glück und findet sich in den vier Mondphasen, den vier Jahreszeiten und anderen frequenten elementaren Phänomenen unseres Lebens. Die 8 steht somit für doppeltes Glück, aber auch für Unendlichkeit, für Wiedergeburt, Erneuerung und Neubeginn.

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