Ähnlichkeiten von Naturphänomenen
Wie die weiße Wolke am Himmel, so der Schaumkamm auf der Welle im Meer. Das Phänomen ist in gewisser Weise ähnlich. Da aber das Medium Wasser zwar in einer engen Beziehung zum Medium Luft steht und genau genommen das Eine ohne das Andere auf unserer Erde kaum denkbar ist, gibt es gleichzeitig erhebliche Unterschiede.
Wasser weist physikalisch eine viel höhere ‘Dichte‘, also im gleichen Raum eine viel höhere Anzahl an Moleküle auf, als Luft. Das führt dazu, dass sich Bewegungen mit höherer Geschwindigkeit fortsetzen können und gleichzeitig ein Festkörper in Bewegung einem viel höheren Widerstand ausgesetzt ist.
Zum Aspekt der Zeit in der Fotografie
Was am Himmel ’meditativ‘ (langsam) für uns zu beobachten ist, läuft im Wasser viel schneller ab. Dazu kommt, dass ein detailreiches Ereignis an der Wasseroberfläche vom Standpunkt des Beobachters aus mit viel höherer Winkelge-schwindigkeit abläuft als ein Ereignis am Himmel, zu dem der Betrachtungsabstand um mehrere Potenzen größer ist.
Physikalisch zwingend sind wir bei dieser Betrachtung mitten in der Vierten Dimension, der Zeit oder Bewegung im Raum, die in jeder fotografisch erzeugten Abbildung (der Wirklichkeit) eine Rolle spielt.
Weil ich als Fotograf (fast) immer den Bruchteil einer Sekunde -buchstäblich- fortlaufender Ereignisse festhalte, bin ich immer auch derjenige (ob ich das will oder nicht), der darüber entscheidet, welches winzige ’Schnipsel‘ ich der Nachwelt überliefere und damit das Bild für unser Geschichtsbewusstsein (mit)präge. Ein Umstand, der im Fotojournalismus immer für kontrovers geführte Diskussionen sorgt und immer Raum schafft (auch ohne KI) für Manipulation und Geschichtsfälschung.
Häufig ist die relative Bewegung des fotografierten Objekts zum Fotografen so groß, dass der sich entweder komplizierter technischer Hilfsmittel bedienen muss, um den ’richtigen‘ Augenblick zu dokumentieren, oder ’Glück‘ haben muss, um ihn zu ’erwischen‘.
Der Moment und der Konsument entscheiden
Ob ein Bild in der Medienwirtschaft ausgewählt und akzeptiert wird oder nicht, also ’erfolgreich‘ in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit rückt/gerückt wird, ist immer ein vielstufiger, professioneller Entscheidungs-prozess in den auch zahlreiche subjektive Faktoren auf allen Ebenen einfließen. Das hier verarbeitete Ursprungsbild zu diesem Darpanagram wäre ein anderes geworden, hätte ich Bruchteile einer Sekunde früher oder später auf den Auslöser meiner Kamera gedrückt. Folglich wäre daraus möglicherweise ein ganz anderes Darpanagram entstanden, das bei mir als ’Kreator‘ und beim Betrachter/der Betrachterin ganz andere Seiten angesprochen oder Saiten zum Klingen gebracht hätte.

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