England ist besonders

England zu bereisen ist für mich als Festlandeuropäer immer etwas sehr Besonderes. Alleine schon durch die geopolitische Lage unterschied es sich seit jeher in seiner gesellschaftlichen Entwicklung vom übrigen Europa in vielerlei Hinsicht. Als traditionelle Seefahrernation war England eigentlich immer offen für Anderes und Neues und gleichzeitig wusste England immer auch seine ’Splendid Isolation‘ zu seinem Vorteil zu nutzen. In vielen Bereichen empfinde ich das unmittelbare und für mich auch oft unvermittelte Nebeneinander von hypermodernem Trendsetting und tief verwurzeltem Konservativismus und unbeirrbarer selbstbewusster Traditionspflege als höchst überraschend, manchmal irritierend. Bis zu einem gewissen Grad mag ich die Menschen von und auf der Insel nicht zuletzt wegen ihres oft skurrilen, gelegentlich auch kauzigen, abgrundtief schwarzen Humors.   

Zeit zu spielen

Bisher hatte ich nur einmal das Glück, während einer mehrtägigen Reise die vielfältige landschaftliche Schönheit Englands erkunden zu können, ohne selbst fahren zu müssen. So hatte ich mehrmals während Fahrten nach und durch Exmoor im Südwesten Gelegenheit, die Kamera in die Hand zu nehmen und experimentell-spielerisch Aufnahmen aus dem Auto während der Fahrt zu versuchen. Wir bevorzugten kleine Verbindungs- und Nebenstraßen, die häufig sehr schmal und beiderseits von hohen und dichten Hecken gesäumt sind. In einer solchen Passage gelang mir trotz recht schlechten Straßenzustands und verhältnismäßig langer Belichtungszeit aus der Hand diese beinahe monochrome Aufnahme, die mich nach meiner Rückkehr bald, hauptsächlich wegen ihrer Helligkeitsverteilung in der Fläche, motivierte, daraus ein Darpanagram zu entwickeln.

Sechstelteilung und Dreieck

Die diesem Darpanagram zugrunde liegende Sechstelteilung führt durch die gezielte Segmentwahl zu einer deutlichen Betonung der Dreieckform, die sich bei genauem Betrachten mehrfach wiederholt. Um das zu verdeutlichen entschied ich mich bei diesem Motiv für die Hängung als Raute. Durch das grafische Element des ’weiblichen‘ Dreiecks gewinnt das Bild die Ausgewogenheit und gleichzeitig die Spannung, die ich mit dem Ausgangsmotiv der Fahrt durch den ’Heckentunnel‘ erreichen wollte.


Kommentare

2 Antworten zu „Der Tunnell“

  1. Avatar von Dhiraja

    Das Grün leuchtet herrlich das Design ist fragwürdig…

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