Schlagwort: Fotografie
-

ACV *
Ein Skandal der keiner war Der international hoch anerkannte Regierungschef trieb die Modernisierung der damals noch etwas ‘verstaubten‘ Donaumetropole und die städtische Entwicklung des linken (östlichen) Donauufers in Wien zielstrebig voran. Die Opposition füllte die ihr zugewiesene Rolle in einem demokratischen Staat so gut sie konnte aus und war bemüht, aus den Plänen der Regierung…
-

Zur ‘Objektivität‘ von Fotografie
WienMuseum Anfang Juni war es schon ungewöhnlich warm und aus allen Ritzen quoll die pralle Lebenslust des Frühlings. Natürlich war zu dieser Jahreszeit die touristische Hochsaison schon in vollem Gange und entsprechend viele Menschen aus aller Herren Länder waren in der Stadt unterwegs. Gegen Ende eines langen Tags mit vollem Programm erreichte ich das WienMuseum…
-

Historismus und Kunstbetrachtung im Wandel der Zeit
Architektur, Geschichte und Kunst Selbst diejenigen Besucher der österreichischen Hauptstadt Wien, die sich wenig oder gar nicht für Kunst interessieren, kommen um das Zwillingsen-semble des Kunst- und des Naturhistorischen Museums und dem von ihnen eingerahmten Maria-Theresien-Platz als Gesamtkunstwerk nicht herum. Unter Mitwirkung des Architekt G. Semper wurde es direkt gegenüber dem Burgtor an der weltberühmten…
-

Optische Linse und menschliches Auge
Scharf, unscharf und Tiefenschärfe Heute muss ich auf einen grundlegenden Unterschied zwischen dem menschlichen Auge und einer ‘fototechnischen Abbildungsapparatur‘ zu sprechen kommen. Das ‘Objektiv‘ einer Kamera ist alles Mögliche, nur gewiss nicht ’objektiv‘! Zwar ist das, was eine optische Linse aus Glas auf einer Projektionsfläche abbildet nach wissenschaftlichen Prinzipien erklärbar, nachvollziehbar und wiederholbar. Im Gegensatz…
-

Farbsymbolik: Die Magie der Blauen Stunde
Normatives Faktum und romantische Symbolik Zu Recht wird der so genannten ’Blauen Stunde‘ in der Farbsymbolik zumindest in den bilderzeugenden Künsten von je her etwas ’Magisches‘ zugeschrieben. Auch Schriftsteller, Komponisten und Musiker haben sich immer wieder dieser besonderen Tageszeit bedient, um Stimmungen zu transportieren oder Emotionen auszulösen oder Beschreibungen symbolträchtig aufzuladen. Schon bevor es gelang,…
-

Ausstellungsräume als ‘Versuchslabor‘
Dreidimensionalität in der Fläche vs. Fläche in der Dreidimensionalität Unsere physische Wirklichkeit ist dreidimensional. Ein Statement wie dieses ist trivial und tiefsinnig zugleich. Im Alltag sind wir es ’gewohnt‘, also meist unbewusst, ständig und in den Übergängen fließend zwischen dem– dreidimensionalen – Raum und den in ihm befindlichen– zweidimensionalen – Bild ’umzuschalten‘. Beispielsweise bewegen wir…
-

Zeit in der Kunst: Was wäre gewesen wenn … ?
Ähnlichkeiten von Naturphänomenen Wie die weiße Wolke am Himmel, so der Schaumkamm auf der Welle im Meer. Das Phänomen ist in gewisser Weise ähnlich. Da aber das Medium Wasser zwar in einer engen Beziehung zum Medium Luft steht und genau genommen das Eine ohne das Andere auf unserer Erde kaum denkbar ist, gibt es gleichzeitig…
-

Technik, Wissenschaft und Kunst – die ’göttliche‘ Einheit
In vielerlei Hinsicht etwas Besonderes Aluminium ist ein sogenanntes Leichtmetall, das als chemisches Element erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts isoliert werden konnte, da es in reiner Form äußerst selten vorkommt. Bis eine wirtschaftlich vertretbare Großproduktion in Gang kam, vergingen nochmals über hundert Jahre. Erst im 20. Jh. begann im Maschinen- und Anlagenbau, der aufkeimenden…
-

Zur Komplexität künstlerischer Prozesse
Neugierde an der Biologie Schon meine Biologielehrer beklagten sich gelegentlich über mein nicht wirklich ausgeprägtes Interesse an ihrem Fach. In einer eher technisch-kaufmännisch orientierten Familie aufgewachsen, war meine Motivation, mich ‘damit auch noch‘ zu befassen, nur schwach entwickelt und beschränkte sich weitestgehend auf die Neugierde an der (menschlichen) Physis. Nur manchmal, wenn ich mein Wissen…
-

Sich von emotionalen Bindungen lösen
Raumatmosphäre als Phänomen Immer wieder auf meinen Reisen kam ich, hauptsächlich während des Besuchs oder nach dem Besuch ’sakraler‘ Bauwerke oder historischer ’Kult‘stätten auf eine Frage zurück, auf die ich bisher keine wirklich mich befriedigende Antwort finden konnte. Was macht tatsächlich den (für mich häufig physisch spürbaren) Unterschied zwischen ’profanen‘ erhaltenen Prunkräumen und ’spirituell‘ motivierten…
-

Ein Komplex der Superlativen
Singapur Der heutige Stadtstaat war bis nach dem 2.Weltkrieg britische Kronkolonie (ähnlich wie Honkong), die Staatsgründung erfolgte formal 1959. 1965 erlangte Singapur seine Unabhängigkeit vom nördlich angrenzenden Malaysia. Nach kurzen, wirtschaftlichen ’Startschwierigkeiten‘ zählt heute Singapur zu den am dichtesten bevölkerten und materiell reichsten Staaten weltweit. Der zweitwichtigste Finanzplatz ganz Asiens und ein höchst bedeutsames Drehkreuz…
-

Sehen auf vielen Ebenen
Ein immer wiederkehrendes Thema „Rose is a rose, is a rose …“ wurde von Gertrude Stein absichtsvoll zweideutig so formuliert und verfasst und nicht, wie häufig fälschlicherweise zitiert „A rose is a rose …“Nicht nur in den bildschaffenden Künsten war und ist die Wiederholung, die Spiegelung, immer wieder Thema und Ausdrucksmittel zugleich. Die Rose als…
-

Geologie, Mineralogie und ’Landart‘
Ambivalenzen und Verlockung von ‘Sehenswürdigkeiten‘ Schon seit über dreißig Jahren steht die Sehenswürdigkeit auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Aus meinem Interesse für Geographie, besonderen Landschaften und Fotografie waren mir die weißen Sinterterrassen von Pamukkale aus Katalogen, Reisebeschreibungen und Bildbänden seit Jahrzehnten bekannt, bevor ich zum ersten Mal in meinem Leben selbst in erreichbare Nähe zu…
-

Tradition und ‚Exklusivität‘ als Marketing
Uralt und immer noch gut Stäbchen als Essbesteck sind nachweislich in der chinesischen Kultur seit über Dreieinhalbtausend Jahre in Gebrauch. Das legt die Vermutung nahe, dass diese Art des Essbestecks zu den scheinbar ’einfachsten‘ vor allem aber ältesten Erfindungen und Werkzeugen zählt, die Menschen erfunden haben. Weil sie ein so ‘einfaches‘ wie ‘geniales‘ (Ess)Werkzeug sind,…
-

Kunst und Historie am Beispiel islamischer Architektur Usbekistans
Der Schein trügt … ? Die strenge Geometrie der Fassade ebenso wie die monumentale Größe des Portals beeindrucken. Und noch etwas fällt auf: für islamische Verhältnisse wirkt das Portal beinahe überladen in seiner vielfältigen Farbigkeit und die zwar ornamental angelegte Darstellung zeigt (offensichtlich) absichtsvoll, als ’Paradiesvögel‘, zu einer zentralen Sonne – mit einem menschlichen Gesicht…
-

Sichtbares und ’Unsichtbares‘ in der Naturfotografie
Land, Landschaft und Mythen Die typischerweise mit Norwegen assoziierte Fjordlandschaft wird in nahezu allen Reiseführern und von der weit überwiegenden Zahl der Reisenden als ’grandios‘, ‘überwältigend‘ oder mit ähnlich superlativen Eigenschaften beschrieben. Auch ich habe meine Begegnungen und Erfahrungen in dieser Landschaft immer wieder so oder so ähnlich empfunden. Besonders die (vertikale) Größe rückt für…
-

Diskontinuierliche Iterationen
Regelmäßige Kreisteilungen Bisher habe ich meine Darpanagramme meist nach zwei verschiedenen Prinzipien aufgebaut. Entweder durch lineare Wiederholungsschritte (Iterationen) um eine mittig festgelegte Hauptspiegelachse oder um einen Mittelpunkt in gleich großen Winkelschritten gedrehte Spiegelachsen herum. Theoretisch ließen sich Darpanagramme aus unendlich vielen Bildsegmenten um einen frei wählbaren Mittelpunkt herum konstruieren. In der Praxis aber macht ein…
-

Bildbegrenzung als Gestaltungsmittel
Kontinuum und Ausschnitt Jeder Mensch bewegt sich in s-/einem Raum-Zeit-Kontinuum, das er zeitlebens nicht verlassen kann. So gesehen ist jedes Bild, das wir uns von unserer Welt versuchen zu machen oder in sie zu bringen ein aus der Wirklichkeit gerissenes winziges Teilchen. Besonders mit und an fotografischen Techniken lässt sich das recht anschaulich bewusst-machen. Im…
-

Den Rahmen sprengen
Innere Entwicklung Zum allerersten Mal zeige ich Euch heute eine Arbeit von mir als ‘Darpanagram der Woche‘, die nicht aus einem einzelnen Quadratischen Bild oder aus vier Quadraten, die wieder ein in sich geschlossenes Quadrat bilden, besteht. Seit beinahe einem Jahr arbeite ich inzwischen daran, meine Formate zu erweitern. Meine Instrumente der ’Geometrischen Abstraktion‘ habe…
-

Mit Licht schreiben
Alles fließt … Heraklits “panta rhei“ (alles fließt) umreißt seine beinahe zweieinhalbtausend Jahre alte Erkenntnis, dass alles ständig im Wandel begriffen ist. Das unaufhaltsame Zeitkontinuum differenziert sich in den Dingen des Werdens und Vergehens lediglich im Tempo. Die gesamte Dokumentarfotografie ist ein Versuch, einen möglichst kleinen, nur (noch) Sekundenbruchteile dauernden Augenblick, festzuhalten. Entweder für Personen,…
-

Der Tunnell
England ist besonders England zu bereisen ist für mich als Festlandeuropäer immer etwas sehr Besonderes. Alleine schon durch die geopolitische Lage unterschied es sich seit jeher in seiner gesellschaftlichen Entwicklung vom übrigen Europa in vielerlei Hinsicht. Als traditionelle Seefahrernation war England eigentlich immer offen für Anderes und Neues und gleichzeitig wusste England immer auch seine…
-

Licht und Farbe. Reflexionen über Erscheinungen im Gegenlicht
FlensburgEs passierte in Flensburg. Theoretisch hätte es irgendwo in Deutschland oder anderswo in Europa, Asien oder Nordamerika passieren können. An einem angenehm milden Tag im Spätfrühling suchte ich, mit meiner Kamera in der Hand, Schutz vor einem plötzlichen und heftigen Regenschauer. Einige Minuten stand ich in einem öffentlichen Durchgang zu einem der revitalisierten Hinterhöfe in…
-

Der Kuss der Muse, die Kraft der Intuition oder ‘göttliche Eingebung‘?
Meditative Kurzpausen Meine Wohn- und Arbeitsumgebung macht es mir ein wenig leichter, mich ablenkende Impulse aus meiner unmittelbaren Umgebung wenigstens zeitweise weitestgehend auszuschalten um mich voll und ganz auf die Entwicklung meiner Darpanagramme zu konzentrieren. So saß ich im vergangenen Spätsommer eines Nachmittags vor dem Monitor meines Arbeits-PCs und hatte meine Umgebung fast vergessen, weil…
